ANANAS

Die Frucht Köstlich und gesund

"Nana neant" – Köstliche Frucht, so nannten die Indios in Südamerika die
Ananas. Christoph Kolumbus brachte sie nach Spanien. Heute wird die Ananas in vielen
tropischen Ländern angebaut. Die aromatisch säuerliche Frucht enthält Vitamine aus der B-
Gruppe, die Vitamine A, E und C sowie zahlreiche Mineralstoffe. Bemerkenswert ist der
ungewöhnlich hohe Anteil des Enzyms Bromelin, das Eiweiß aufspalten kann. Es fördert die
Verdauung, regt die Durchblutung an, entwässert und wirkt entzündungshemmend. Allerdings
nur bei frischen oder schonend getrockneten Früchten. Ananassaft und Ananaskonserven werden pasteurisiert. Die Hitze zerstört das Enzym.

Der Anbau: Mühsame Handarbeit

Unsere Ananas wachsen nicht auf Plantagen, sondern auf kleinen Feldern.
Diese anzulegen, ist viel Arbeit. Denn meist ist die traditionelle Hacke das einzige
Arbeitsgerät. Zuerst werden über die ganze Länge des Feldes niedrige, knapp einen Meter
breite Erdwälle angehäuft und mit den Seitentrieben alter Ananasstauden bepflanzt. In einem
Jahr wachsen die Setzlinge zu gut einem halben Meter hohen Pflanzen heran, mit grün-grauen,
harten und stacheligen Blättern. Aus roten Blüten in den Blattrosetten entwickeln sich in
vier Monaten die Früchte, die bis zu vier Kilogramm schwer werden können. Tierische
Schädlinge machen der Ananas (außer in Plantagen) wenig Probleme. Gegen das Unkraut, das
junge Pflanzen zu überwuchern droht, hilft nur ständiges Jäten.
Zwischen den Ananas-Reihen sähen unsere Bauern oft Bohnen aus, weil sie Stickstoff im Boden
anreichern und Mensch und Tiere ernähren. Auf den Ananas-Feldern stehen auch einzelne
Kochbananen-Stauden, Kaffee- und Kassava-Büsche. Das ist nicht optimal für die Ananas, die
Sonne lieben. Doch insgesamt sind solche Mischkulturen ertragreicher. Als Dünger dienen
Kaffeeschalen, Mist von Hühnern oder Rindern und Kompost. Weil die Pflanzen uneinheitlich
blühen, muss der Bauer jede Woche über das Feld gehen und die reifen Früchte ernten.